Praxiskurs mit Supervision

Im Praxiskurs mit Supervision gilt es, sich eigene Tätigkeitsfelder zu erschließen. Die Teilnehmer/-innen werden auf ihre Rolle als Mediatorin/als Mediator vorbereitet. Das Mediationstraining vertieft durch unterschiedliche Exkurse die Kompetenz und professionalisiert das eigene mediative Handeln. Dazu gehören auch die Falldokumentationen, die bis zum achten Modell abzugeben sind.

Zudem werden die im Grundkurs erworbenen theoretischen und praktischen Kenntnisse gefestigt. Regelmäßige Supervision und Intervision bieten die Möglichkeit zur Reflexion der eigenen Praxiserfahrung und fördern das Selbstverständnis in der Rolle der Mediatorin, des Mediators.

Der Schwerpunkt des Praxiskurses liegt in der praktischen Ausübung der Mediation. Ziel ist es, die Haltung der Mediation weiter zu internalisieren und Techniken des Mediationsverfahrens zu verinnerlichen.

Der Aufbaukurs umfasst 80 Zeitstundenstunden in vier Modulen inklusive Supervisions-, Coaching- und Intervisionszeiten.

Zu den unterschiedlichen Anwendungsgebieten der Mediation werden zusätzlich Referenten hinzugezogen.


6. Konfliktbehandlungsstrategie – Fallvorstellung und -bearbeitung – Motivational Interviewing (MI) in der Mediation

Bei der Anwendung der Mediation ergeben sich bestimmte Schritte des Vorgehens. Dabei sind manche Schritte logisch notwendig und manche psychologisch geboten. Um ein für alle Parteien zufriedenstellendes Ergebnis zu erwirken, kommt der Vorgehensweise (Strategie) in der Mediation eine besondere Bedeutung zu.

Die Durchführung bestimmter Interventionen erfordert einige Vorbereitungen, die als Konfliktbehandlungsstrategie bezeichnet wird. Diese Vorgehensweise ist in die Schritte Gesamtstrategie, spezielle Strategie und Konsolidierungsphase gegliedert. Dieses Phasenmodell wird der thematische Schwerpunkt dieses Seminars.

Die Gesamtstrategie beinhaltet anhand eines vorgegeben Falls:

  • die Orientierungsphase,
  • kurzfristige und langfristige Maßnahmen,
  • das Dilemma zwischen Untersuchen und Eingreifen.

Die Mediatoren und Mediatorinnen sind dafür verantwortlich, dass das Gespräch in Gang kommt und sich in optimaler Weise entfalten kann. Sie sorgen dafür, dass die Grundregeln eingehalten werden. Sie gestalten die Rahmenbedingungen bestmöglich, um die Klärung des Konfliktes zu ermöglichen – und doch kommt es immer wieder zu kritischen Situationen. In diesem Seminar liegt der Schwerpunkt auf Interventionstechniken bei besonderen Problemen, beispielsweise:

  • Gefühle: zu wenig Gefühle, zu starke Gefühle,
  • Aggressionen, Abwehr, Ablehnung, Lügen, Schweigen (Rückzug),
  • Person und Sache trennen,
  • Position in Interesse wandeln.

Exkurs: Motivational Interviewing (MI) eine Methode in der Mediation, um mit Blockaden umzugehen und den Mediationsprozess voranzubringen


7. Gruppenmediation – Mobbing und Mediation

Die Gruppenmediation hat ihre Eigenheiten und stellt besonders hohe Ansprüche an das Mediationsverfahren. Denn in der Mediation ist grundsätzlich intensive Gesprächsarbeit zu leisten, um zu einem für alle Beteiligten befriedigendem Ergebnis zu kommen. Die unterschiedliche Zusammensetzung einer Gruppe muss berücksichtigt werden, damit die Gesprächsbereitschaft nicht versiegt. Dies ist in Gruppen nur durch klare Strukturierung des Gesprächsablaufs möglich. Der Mediator/die Mediatorin ist hier besonders gefordert.

Zu den Inhalten gehören:

  • Einblick in das „Gruppensystem“
  • Umgang mit Gruppendynamiken
  • Kenntnisse der Moderationstechniken

Exkurs: Mobbing und der Einsatz von Mediation. Möglichkeiten und Grenzen der Mediation im Mobbingfall.
Zu den Inhalten gehören:

  • Definition von Mobbing
  • Phasen einer Mobbinghandlung
  • Mobbing und Mediation – was geht noch?


8. Mediation in Wirtschaft und Organisation – Supervision

Die Mediation findet ihre Position im Wirtschaftsleben und etabliert sich zunehmend. Unternehmen, Verwaltungen und Handwerksbetriebe lernen den Wert eines Mediationsverfahrens zu schätzen. Ob ein Konflikt zwischen oder in Unternehmen, die Mediation kann praktisch in allen strittigen Fällen angewendet werden. Dieses Modul gibt Einblick in das Konfliktmanagement im Bereich „Mediation in Wirtschaft und Arbeitsleben“.

Zu den Inhalten gehören:

  • Was ist unter Wirtschaftsmediation zu verstehen?
  • Die Pre-Mediation
  • Mediation mit anwaltlicher Unterstützung
  • Der Mediationsvertrag
  • Die rechtlichen Voraussetzungen für eine Vereinbarung
  • Supervision mit externer Supervisorin


9. Die selbstständige Mediationspraxis – Vernetzung im beruflichen Kontext – Abschluss

Die selbstständige Mediationspraxis erfreut sich zunehmend einer etablierten Funktion. Welche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen sind für die Einrichtung einer Mediationspraxis und/oder der beruflichen Mediationstätigkeit notwendig?

Zu einer Mediationspraxis gehört einiges an organisatorischen Prozessen, an Marketing und nicht zuletzt auch die Honorierung. In diesem Modul werden Anregungen und konkrete Vorschläge für die notwendigen Maßnahmen angeboten.

Eine gute Vernetzung bildet die Grundlage einer etablierten Mediationspraxis. Vernetzungsmöglichkeiten werden aufgezeigt, Adressen werden mitgeteilt.

  • Fachverbände und Regionalgruppen werden vorgestellt,
  • Intervisionsgruppen und Supervisionsangebote werden vermittelt,
  • Mediation im eigenen beruflichen Kontext, ein Austausch der Kursteilnehmer hinsichtlich ihrer beruflichen Projekte.

In diesem letzten Modul werden Wunschthemen der Kursteilnehmer berücksichtigt.
Die Verteilung der Zertifikate findet statt, das Modul steht im Zeichen des Abschieds.